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Der “Flexibilitäts” Wert des BioAge ist jetzt noch präziser!

Seit Juni 2021 wird am EGYM Fitness Hub der “Flexibilitäts” Wert des BioAge gemessen. Wir nutzen die bereits gesammelten Daten, um kontinuierlich Verbesserungen an den Berechnungen vorzunehmen, damit unsere Kunden und deren Mitglieder noch mehr von den generierten Erkenntnissen profitieren!

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Es lohnt sich, noch mehr über die Entstehungsgeschichte des “Flexibilitäts” Wertes des BioAge zu lesen, bevor du diesen Beitrag liest. 

Bitte beachte, dass die endgültigen Formeln Firmengeheimnis von EGYM sind. Dieser Artikel beschreibt die Entstehung und die Grundgedanken hinter den Berechnungen.

Rückblick - Die Berechnung des BioAge

In einem detaillierten Artikel haben wir bereits Entwicklung von Idee zum Feature des “Flexibilitäts” Wertes des BioAge beschrieben. 

Hier eine kurze Zusammenfassung: Wenn ich so flexibel bin wie der Durchschnitt meiner Referenzgruppe, entspricht mein BioAge meinem chronologischen Alter. Zugrunde liegt also eine Normkurve die den Abfall der Flexibilität über das chronologische Alter beschreibt. Diese Normkurve wurde anhand wissenschaftlicher Literatur, internen Untersuchungen und der Mithilfe von Test-Studios ermittelt. 

Um nun das jeweilige BioAge zu berechnen wird, meine erreichte Flexibilität mit dieser Normkurve ermittelt. Bin ich flexibler als die Norm, dann verringert mein BioAge und anders herum. 

Eine der grundlegenden Ziele des BioAge ist es, die Realität so gut wie möglich abzubilden. Um dies zu erreichen, müssen wir natürlich wissen, was die Realität ist. Die erste Version des “Flexibilitäts” Wertes des BioAge die zur Veröffentlichung des Fitness Hubs erschien, basierte auf wissenschaftlichen Studien, internen Tests und ausgewählten Test-Studios, welche eine frühe Version des Fitness Hub schon vorab testen durften. 

Betrachten wir zuerst die erste Version der Normflexibilität des Nacken Tests, welche zur Veröffentlichung des Fitness Hubs im Juni 2021 genutzt wurde. Die grüne Linie (“v0.1”) beschreibt die Formel der Soll-Flexibilität, also den angenommenen Durchschnitt dieser Altersgruppe.

Die Grafik ist folgendermaßen zu lesen: Ein 40-jähriger Sportler sollte ca. 35° beim Nacken Flexibilitätstest erreichen, damit sein BioAge seinem chronologischen Alter entspricht. Die Formel wurde mit Hilfe der wissenschaftlichen Literatur, internen Tests und durch die Hilfe von Test Studios ermittelt. 

Jedoch waren die Möglichkeiten, reale Daten zu sammeln, aufgrund der Schließungen der Studios während der Corona-Lockdowns nicht optimal. Grundsätzlich war jedoch klar, dass wir im Laufe der Zeit eine der weltweit größten Datenbasen für Flexibilität aufbauen würden. Somit wussten wir, dass wir die Aussagekraft des “Flexibilitäts” Wertes und seine Beziehung zum Alter stetig erweitern und damit seine Nutzbarkeit weiter optimieren würden.

Kurz nach dem Release schon auf dem Weg zur umfangreichsten Datenbasis für Flexibilität!

Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels haben Studios aber wieder geöffnet und der Fitness Hub ist in kürzer Zeit nach Serien-Lieferstart schon in über 100 Studios eifrig im Einsatz. Das bedeutet auch, dass schon Zehntausende Flexibilitätsmessungen an echten Kunden durchgeführt wurden. Diese Daten können nun wie geplant zur Verbesserung der BioAge Berechnung verwendet werden.

Die Daten liegen selbstverständlich DSGVO konform und nur in anonymisierter Form vor. Für jeden durchgeführten Test kennen wir folgende Datenpunkte:

  • Nutzer ID in verschlüsselter Form
  • Datum des Tests
  • Chronologisches Alter des Kunden
  • Art des Tests (Nacken, Lat Flex, Hüfte)
  • Testergebnisse (links und rechts):
    • Grad
    • Normalisiert
    • BioAge


Echte Testdaten machen das BioAge kontinuierlich besser!

Wir haben nun viele Daten über die tatsächliche Flexibilität unserer Kunden mit dem Fitness Hub sammeln können. Einen Monat nach Veröffentlichung haben wir bereits ausreichend reale Datenpunkte sammeln können, um eine erste Verbesserung vorzunehmen. Diese einzelnen Messungen lassen wir uns nun in die Grafik mit einzeichnen. Zusätzlich zu unserer ersten Schätzung sehen wir jetzt die tatsächlich erreichten Gradzahlen gegenüber dem chronologischen Alter der Kunden unterteilt in Frauen und Männer eingezeichnet. Die eingezeichneten Linien sind die jeweiligen angepassten Polynomfunktionen inklusive Konfidenzintervall (grauer Bereich), welche den Verlauf der Daten am besten beschreiben. 

Wir sehen, dass die ursprüngliche Formel etwas zu “aggressiv” ausgelegt war. Die Leistung der jungen Nutzer wurde überschätzt, was darin resultiert, dass es für sie sehr schwierig war, ein niedriges BioAge zu bekommen. Für die Nutzergruppe um 60 Jahre scheint die Formel gut funktioniert zu haben. 

  • Des Weiteren können wir folgende Schlüsse aus der realen Verteilung der Ergebnisse ziehen:
  • Die Flexibilität bleibt bis zum 30. Lebensjahr relativ konstant.
  • Ab dem 30. Lebensjahr geht die Flexibilität zurück.
  • Der Verlust an Flexibilität beschleunigt sich mit dem Alter.
  • Die Ergebnisse der Altersgruppen streuen relativ stark nach oben und unten.
  • Die sich überlappenden Konfidenzintervalle (graue Bereiche) deuten darauf hin, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt.

Um nun ein motivierendes BioAge zu schaffen, welches möglichst nah an der Realität liegt, gleichen wir im nächsten Schritt unsere Soll-Flexibilitätsformel der Realität an. Die neue Formel entspricht der Linie “v0.2”.

Die neue Formel schätzt nun die Soll-Flexibilität junger Nutzer deutlich niedriger ein. Allerdings sehen wir, dass die tatsächliche durchschnittliche Leistung junger Nutzer immer noch etwas unter unserer Formel liegt. Dies ist auch so gewollt! Für ein motivierendes System ist es von Vorteil, wenn der Großteil der unter 30-Jährigen nicht von Anfang an ein BioAge von “21” hat. Diesen Bestwert zu erreichen ist und bleibt weiterhin eine Herausforderung!

Zusätzlich wird die Abnahme der Flexibilität über das Alter etwas geringer geschätzt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass die neue Soll-Flexibilitätsformel leicht über den angepassten Polynomfunktionen liegt. Das resultiert darin, dass diese Nutzer im Schnitt ein etwas höheres BioAge im Vergleich zu ihrem chronologischen Alter haben. Der Großteil der Daten stammt von Kunden, welche das erste Mal diese Messung machen und noch kein Muskellängentraining an EGYM Smart Flex durchgeführt haben. Wir können also davon ausgehen, dass Folgemessungen deutlich besser ausfallen und der Großteil der Nutzer mit entsprechendem Training sich zu einem besseren BioAge entwickeln werden. 

Bitte beachtet, dass die Berechnung der Soll-Flexibilität nur einen Teil der BioAge Berechnung ausmacht. In den weiteren Schritten wird die Abweichung der tatsächlich erreichten Gradzahl von der Soll-Norm errechnet, normalisiert und in das BioAge umgerechnet. Dieser Artikel stellt demnach die Datengrundlage inklusive des ersten Schrittes der Berechnung dar. 

Ein realistischer Wert führt zu mehr Motivation!

Ein komplexes Feature wie das EGYM BioAge durchläuft bewusst und beabsichtigt immer mehrere Phasen der Entwicklung. Zuerst kommt die Idee, welche wir auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse betrachten und kritisch hinterfragen. Daraus entsteht dann durch eine Kombination von wissenschaftlicher Literatur, internen Experimenten und Tests in ausgewählten Test-Studios eine erste Version.

Doch der wahre Vorteil eines datengetriebenen Features kann sich erst voll entfalten, wenn die Daten tatsächlich in ausreichender Menge vorliegen. Dank des umfangreichen Ökosystems von EGYM ist es uns gelungen, innerhalb kürzester Zeit eine stark verbesserte Version des Flexibilitäts BioAge zu veröffentlichen. Diese Weiterentwicklung ist nur möglich, indem das Produkt in der realen Umgebung im Gym von vielen Kunden genutzt wird. Die Daten werden dabei stets mit größter Sorgfalt anonymisiert bereitgestellt, eine Rückführung auf die einzelne Person ist dabei nicht möglich. 

Wir wünschen euch allen ganz viel Spaß und Erfolg mit der neuen Version des Flexibilitäts BioAge und freuen uns auf die nächsten Monate, in denen immer mehr Tests durchgeführten werden und unsere Datenbasis weiter wächst. 

Du willst mehr über die Entwicklung des “Flexibilitäts” Wertes des BioAge wissen?